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Schützenverein Burgebrach richtet die 70. Gauversammlung des Schützengaues Oberfranken-West in der Steigerwaldhalle aus

Die Mitglieder des Schützengaues Oberfranken-West begannen ihre Gauversammlung in Burgebrach mit einem feierlichen Gottesdienst, den Monsignore Edgar Hagel in der Pfarrkirche St. Vitus zelebrierte. In seiner Predigt wertete der Priester die Anwesenheit der zahlreichen Fahnen als Zeichen der Verbundenheit, Solidarität und Freundschaft. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die neue Gau-Standarte geweiht, die in Zukunft bei allen Veranstaltungen mitgetragen wird. Die Musikkapelle „Ebrachtaler Heimatklänge“ aus Ampferbach begleitete anschließend die Fahnenabordnungen, Majestäten und Ehrengäste in einem Festzug zur Steigerwaldhalle, wo die Gauversammlung mit der „Bayernhymne“ eröffnet wurde.

Als Vorstand des ausrichtenden Vereins und stellvertretender Gauschützenmeister begrüßte Herbert Nitschke die Gäste und bedankte sich vor allem beim 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Burgebrach und stellvertretenden Landrat Johannes Maciejonczyk für die Bereitstellung der Halle. Der 1. Gauschützenmeister Hans-Joachim Hiller dankte dem Bürgermeister außerdem für die Übernahme der Schirmherrschaft. Sein besonderer Dank galt der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft 1875 Burgebrach e. V. für die Ausrichtung der diesjährigen Gauversammlung.

Der Schirmherr Johannes Maciejonczyk betonte die Weltoffenheit der Schützenvereine. Die Veranstaltung passt zum „Tag der Franken“ an diesem Sonntag. Der Bürgermeister sah auch den Bezug zum Jubiläum Burgebrachs, da Kaiser Heinrich dem Ort das Jagdrecht verliehen hat. Maciejonczyk lobte den guten Gemeinschaftsgeist der Schützen vor Ort. Den jungen Menschen wird viel Verantwortungsgefühl mit auf den Weg gegeben und Werte wie Respekt vermittelt. Durch den Gottesdienst zeigten die Mitglieder der Vereine ihr Gottvertrauen. Stolz ist der 1. Bürgermeister, dass ein Burgebracher Schütze die neue Standarte an diesem Tag tragen durfte.

MdL Sebastian Körber, Otto Siebenhaar (stellvertretender Landrat des Landkreises Forchheim) und Thomas Söder (Bezirksrat des Bezirkstages Oberfranken) betonten in ihren Grußworten u. a. die Wichtigkeit von Gottes Segen für den Zusammenhalt in unserem Land und lobten die Arbeit der Schützenvereine. Diese pflegen nicht nur Tradition und Brauchtum, sondern vereinigen auch Disziplin und Ausdauer und engagieren sich sehr für die Jugendlichen.

Gauschützenmeister Klaus Jentsch überbrachte die Grüße der benachbarten Schützengaue. 70 Jahre ehrenamtliches Engagement hat zu einem gesunden Wachsen und Gedeihen geführt. Er wünschte den Sportschützen weiterhin viel Erfolg und ehrte Hans-Joachim Hiller mit dem Ehrenzeichen des Schützengaues Oberfranken Nord in Bronze.

Der stellvertretende Landesschützenmeister Albert Euba würdigte 70 Jahre Beständigkeit im Gau Oberfranken West, die große Anforderungen an das Ehrenamt stellen. Die Gau-Standarte ist ein Zeichen für die Zusammenarbeit über die Grenzen der Vereine hinaus. Er appellierte an die Politiker, z. B. durch eine bessere Sportförderung die geeigneten Rahmenbedingungen für die Schützenvereine zu schaffen.

Der 1. Bezirkssportleiter Thomas Bader betonte, dass unser Schützenwesen sehr aktiv ist. Er dankt der Regierung für das Sonderprogramm für den Sportstättenbau. Die Vereine können dadurch bis zu 55 % Zuschuss bekommen. Erfreut zeigte sich Bader über den Mitgliederzuwachs im Gau West und weist auf die Förderung für das Lichtpunktschießen hin. Auch er richtet den Appell an die Politiker, mit Augenmaß im Sinne des Schützensports zu handeln.

Zum Ende der Grußworte bat der 1. Gauschützenmeister die Anwesenden, sich am Tag der Franken zu erheben und das Frankenlied zu singen.

Bevor Gauschützenmeister Hans-Joachim Hiller mit seinem Bericht begann, gedachten die Anwesenden der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder der Schützenvereine.

Hiller konnte für das Schützenjahr 2022 mit einem leichten Anstieg bei den Mitgliederzahlen berichten. Im Schützengau Oberfranken-West sind rund 11.700 Mitglieder in 98 Vereinen organisiert. Die Vereine müssen trotzdem versuchen, wieder mehr Jugendliche und Schüler zu gewinnen. Neben dem regelmäßigen Schießtraining und den Wettkämpfen sollen die Nachwuchsschützen durch gemeinsame Unternehmungen für das Vereinsleben motiviert werden. Wichtig ist auch, ganze Familien für den Schießsport zu begeistern. Ebenso können Senioren durch das Auflageschießen wieder für das Schießen motiviert werden. In der Bayer. Schützenzeitung werden zahlreiche Kurse und Weiterbildungen angeboten, die auch online absolviert werden können.

Die Gaujugendleitung bietet Unterstützung für Jugendveranstaltungen an. So können z. B. Lichtpunktgewehre, Lichtpunktpistole und andere Ausrüstungen ausgeliehen werden. Die Seniorenarbeit im Gau trägt weiter Früchte. Georg Stapf führte 2002 das Auflageschießen ein; 2011 wurde Eberhard Krause sein Nachfolger. Am Anfang beteiligten sich ca. 20 Schütz*innen an den Wettkämpfen; jetzt sind es schon 103 in zwölf Wettkämpfen.

Dem 1. Gauschützenmeister bereiten die enorm gestiegenen Energiekosten Sorge. Er wies die Vereine auf verschiedene Hilfsprogramme hin. Er schlägt vor, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. Den Mitgliedern soll dabei klargemacht werden, dass es nicht um eine Bereicherung des Vereins geht, sondern um dessen Überleben. Abschließend bedankte sich Hans-Joachim Hiller bei den anwesenden Vertretern der Vereine für ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohle unseres Schützenwesens, der Tradition und des Schießsports.

Gausportleiter Oliver Lechner wies auf die Jahresberichte der Gausportleitung hin, die in der Gauzeitschrift „Schützen aktuell“ abgedruckt sind, und gab dazu noch einige Ergänzungen. Die Gauschatzmeisterin Susanne Holschuh berichtete über die Einnahmen und Ausgaben des Schützengaus Oberfranken West. Die Rechnungsprüfer bescheinigten der Schatzmeisterin und dem Gaustab eine einwandfreie Kassenführung und beantragten die Entlastung des Gauschützenmeisteramtes. Die Anwesenden waren einstimmig für die Entlastung.

Bei der Gauversammlung wurden auch verdiente Mitarbeiter, Funktionäre sowie erfolgreiche Sportschützen ausgezeichnet: Die „Goldene Verdienstnadel“ des DSB bekam Herbert Nitschke (Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Burgebrach); Mit dem BSSB-Ehrenzeichen „Groß Rot“ wurden Ute Kubbutat-Eck (Schwabachtal Hetzles) und Klaus Saam (Tell Heroldsbach) ausgezeichnet. Das BSSB-Ehrenzeichen „Klein Rot“ bekamen Anita Seitz (Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Burgebrach), Wolfgang Strüh (SG Königshof Hallstadt) und Jan Schür (Bavaria Langensendelbach). Die Gau-Ehrennadel in Gold erhielt Johann Nüsslein (SG „Hubertus 63“ Königsfeld), die Gau-Ehrennadel in Silber ging an Reiner Tischner (Frankonia Effeltrich), Gerhard Batz (Frankonia Effeltrich) und Jürgen Alt (Bavaria Kersbach).

Für hervorragende Platzierungen bei den Deutschen und Bayerischen Meisterschaften wurden mit Ehrenpreisen ausgezeichnet: Stefan Marr (Hubertus Walsdorf), Hannes Müller (SSG Ofr. West), Alexander Griebel (Sportschützen 1970 Merkendorf), Karl Scharf (Diana Neuhausen), Heidi Hopfengärtner, Peter Tröger, Martin Endrizzi, Jacob Hetz, Monika Endrizzi und Ute Hetz (alle BSC Reuth).

 

Im Rahmen des Gauschützentages wurden auch die neuen Gaumajestäten gekürt. Gauschützenkönig ist Markus Köferlein von der SG Ebermannstadt mit einem 25,5 Teiler vor Daniel Eichinger (Bavaria Pinzberg, 63,7 Teiler) und Christian Weiß (Hubertus Adelsdorf, 75,8 Teiler). Die Gaukönigin wurde Maria Nägel vom SV Bavaria Langensendelbach mit einem 61,3 Teiler vor Jennifer Fürst (SV Veilbronn-Siegritz, 78,2 Teiler) und Nicole Schiller (Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Burgebrach, 112,9 Teiler). Emma Ruppert von Freischütz Hausen konnte mit einem 49,9 Teiler ihren Vorjahreserfolg wiederholen und ist Gau-Jugendkönigin vor Jeffrey Unglaube (SG Ebermannstadt, 90,5 Teiler) und Jenny Nitschke (Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Burgebrach, 162,7 Teiler). Gau-Pistolenkönig wurde Herbert Einwich von den Sportschützen 1970 Merkendorf mit einem 2037,8 Teiler vor Alexander Neumann (SV St. Sebastian Thurn, 2687,5 Teiler) und David Galster (SV Ehrenbürg Kirchehrenbach, 2950,8 Teiler). Michaela Ramisch von ASG Hofer Bamberg schoss einen 51,4 Teiler und wurde damit Gauschützenkönigin im Auflageschießen. Wilfried Hanisch von Eintracht Eggolsheim wurde mit einem 30,4 Teiler zum Gauschützenkönig im Auflageschießen proklamiert.

Die Gauversammlung hatte noch einen Höhepunkt: Eberhard Krause ist 2008 in die SG 1965 Breitengüßbach eingetreten. Als der Gründer des Auflageschießens Georg Stapf das Amt des Referenten Senioren abgab, wurde Krause sein Nachfolger. Er war ein äußerst gewissenhafter Referent und Sportleiter für seine Schützen und hatte auch immer für jeden ein offenes Ohr. Eberhard Krause konnte neuen Interessenten das Auflageschießen gut erklären. Er ging auch gern in die Vereine, um dort vor Ort Hilfestellung zu geben. Er kannte die Regeln und gab diese auch weiter. Eberhard Krause wurde für seine Verdienste um den Schützengau Oberfranken West 2016 die Goldene Verdienstnadel des DSB, 2019 die BSSB-Ehrennadel „Klein Rot“ und 2022 die BSSB-Ehrennadel „Groß Rot“ verliehen. 1. Schützenmeister Hans-Joachim Hiller stellte im Namen des Gaustabes den Antrag, Herrn Eberhard Krause zum Gauehrenmitglied zu ernennen. Durch anhaltenden Applaus nahm die Gauversammlung diesen Antrag an.